Max Reger (1873-1916)
Suite für Bratsche allein Op. 131d, 1
1 I Molto sostenuto
2 II Vivace
3 III Andante sostenuto
4 IV Molto vivace
Paul Hindemith (1895-1963)
Sonate für Bratsche allein (1937)
5 I Lebhafte Halbe
6 II Langsame Viertel – Lebhaft
7 III Mäßig schnelle Viertel
Max Reger (1873-1916)
Suite für Bratsche allein Op. 131d, 2
8 I Con moto
9 II Andante
10 III Allegretto
11 IV Vivace
Alfred Pochon (1878-1959)
Passacaglia pour alto seul
12 Sostenuto ed espressivo
Max Reger (1873-1916)
Suite für Bratsche allein Op. 131d, 3
13 I Moderato
14 II Vivace
15 III Adagio
16 IV Allegro vivace
Igor Strawinsky (1882-1971)
Élégie für Viola solo
17 Lento
Christian Euler, Viola
MDG SACD 903 2160-6, 1 Hybrid-SACD
Information
Christian Euler wagt, was sich nicht viele trauen: Ein ganze Stunde Musik mit Bratsche allein, ohne Begleitung. Eulers voller, warmer und überaus differenzierter Ton trägt durch dieses anspruchsvoll und dennoch kurzweilige Programm, das neben einigen „Klassikern“ auch mit der einen oder anderen Rarität aufwarten kann.
Auszug aus Igor Strawinskys Élégie für Viola Solo, Lento
Als Wettbewerbsstück ist Alfred Pochons Passacaglia entstanden. Bach große Chaconne für Violine solo ist bis ins Detail unverkennbar das Vorbild, und dennoch findet Pochon, der als Kammermusiker in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts beachtliche Erfolge feiern konnte, einen echt bratschengemäßen Tonfall. Eulers dichte Tongebung macht aus diesem sicherlich nur nebenbei entworfenen Werk ein ganz besonderes, opulentes Klangerlebnis.
Auch Reger orientierte sich – wie sollte es anders sein – an Bach und gibt mit gleich drei Solosuiten für Viola diesem Instrument eine besondere Empfehlung. Die immensen technischen Anforderungen meistert Christian Euler natürlich mit Bravour; darüber hinaus gelingt es ihm, den harmonisch immer wieder kühnen Satz musikalisch sehr sinnvoll zu erfüllen, sehr zum Vorteil dieser unterschätzten Kostbarkeiten.
Und natürlich Hindemith – die Viola war ja sein ureigenstes Instrument und trotz ambitionierter Tonalität orientiert er sich bis Mitte des 20. Jahrhunderts immer noch an den klassischen Vorbildern. Einen besonderen Höhepunkt erreicht diese Veröffentlichung mit Strawinskys Elegie: Sie ist konsequent zweistimmig und dennoch stilistisch weit entfernt von Bach oder Reger. Hier eröffnet Strawinsky einen ganz neuen Klangkosmos, der besonders in der dreidimensionalen Wiedergabe dieser in feinstem Akustikklang aufgenommenen Super Audio CD einfach nur verzaubert.
Pressestimmen
Nominiert für den Preis der deutschen Schallplattenkritik 3/2020
KLASSIK-HEUTE-EMPFEHLUNG!
»… Christian Eulers widmet sich Regers Suiten mit maximalem Brio und natürlicher Brillanz. In den jeweils viersätzigen und gut zehnminütigen Suiten findet er eine ansprechende Balance zwischen tänzerischem Grundcharakter und klangvoller Tongebung. […] Und Pochons schulmäßige Passacaglia kommt ebenso wie Strawinskys innige Elégie bestens zur Geltung. Empfehlenswert!« Guido Krawinkel für Klassik-heute.com, 29. Mai 2020
Max Reger, Suite Op. 131d/3, Allegro vivace
»… Euler tritt in diesem geradezu spektakulären Programm (wo sonst hört man es auf CD?) als Meisterbratscher hervor. Nicht so überraschend, denn er studierte an der berühmten Juilliard School in New York bei Margaret Pardee und später bei Walter Trampler, Harvey Shapiro und Emanuel Vardi. […] Eulers Spiel, das sich durch reines Klanggold auszeichnet, ist von einer schwer fassbaren poetischen Schönheit durchdrungen, er lässt sein schönes Instrument unbekümmert, aber tief durchlebt besingen und fügt dank seiner perfekten Spieltechnik und musikalischen Einsicht all jene faszinierenden Nuancen hinzu, die diesen Stücken eine ganz besondere Aura verleihen. Wohin die Liebe zu einem Instrument führen kann! Die ebenso reine Schönheit der Aufnahme tut ein Übriges. […] …« opusklassiek.nl, April 2020
»… Euler spielt mit warmem, blühendem Ton, der in der Raumakustik der Abtei Marienmünster und in hervorragender Tonqualität bestens zur Geltung kommt. …« klassik.com, 16. Juni 2020
»… das Ergebnis kann sich hören lassen: Denn einerseits weiß Euler mit sehr nuancenreichem, ungemein farbigem Spiel und höchster Virtuosität aufzutrumpfen, mit Werken, gespickt mit diffizilsten Doppelgriffen und mit Arpeggien über alle Saiten. Andererseits sind seine Interpretationen sehr tiefschürfend und berührend. …« O-Ton.online, 16. April 2020
»… Christian Euler ist ein brillanter Bratscher, der virtuos und intensiv spielt, …« pizzicato, 19. April 2020
»Das Charakteristikum der tonschönen Interpretationen auf dieser CD lautet: Ausdruck …« Johannes Adam für die Badische Zeitung, 21. März 2020
»… Christian Euler verleiht jedem einzelnen Stück seine eigene unverwechselbare, authentische Stimme. Er kann die Eigenheiten von Hindemith ebenso gut zur Geltung bringen, wie er Regers Respekt vor der Vergangenheit bekräftigt. …« Jean-Yves Duperron für Classical Music Sentinel, Mai 2020
»… Sein warmer, singender Ton gepaart mit einem vergleichsweise sparsamen Vibrato, zeigt sich besonders in den langsamen Sätzen. […] Was an dieser Aufnahme besticht, ist die Selbstverständlichkeit, mit der Euler jederzeit die ideale Balance findet …« Christoph Vratz für WDR3 Tonart, 19. Mai 2020
»… Regers teils extravagante Harmonien erklingen in ihrer ganzen obertonreichen Pracht dank Eulers lupenreiner Intonation. Eine ausgezeichnete Bogentechnik erlaubt es ihm, Strawinskys intrikate Stimmführung mit größter Klarheit darzulegen, und er bewältigt bravourös die akkordischen Passagen der Passacaglia von Pochon sowie der Hindemith-Sonate.« Carlos María Solare für Fono Forum, Juli 2020
»… Christian Euler gelingt es zusammen mit der Aufnahmetechnik, hier einen `neuen´ Violaklang zu entwickeln … In teuflisch schnellen Sätzen wie dem `Molto vivace´ dieser Suite gelingt es ihm trotz höchster Geschwindigkeit, die Noten unterschiedlich zu artikulieren und so eine lebendige Gestaltung zu erzielen. … Besser können Violaspiel und eine CD-Produktion nicht sein!.« Franzpeter Messmer für das Orchester, November 2020