
Johannes Brahms (1833–1897)
Sonaten op. 120 arr. Viola
Robert Schumann (1810–1856)
Märchenbilder op. 113
Christian Euler, Viola
Paul Rivinius, Klavier
MDG 903 2353-6 (Hybrid-SACD)
VÖ: 7. März 2025, Vertrieb: Naxos
Auszug aus dem 1. Satz, »Allegro amabile«, der Sonate op. 120 Nr. 1 Es-Dur von Johannes Brahms
Information
Johannes Brahms hätte seine helle Freude gehabt: Zeitlebens haderte er mit der Bratschenversion seiner Klarinettensonaten, da die vermeintlich notwendige Adaption an das Streichinstrument zu unschönen Eingriffen in die musikalische Struktur führte. Christian Euler zeigt, dass es auch anders geht, und präsentiert gemeinsam mit Klavierpartner Paul Rivinius seine Version der beiden Meisterwerke, die mit nahezu unveränderter Stimmführung ein ebenso originales wie originelles Musikerlebnis garantiert.
Liebe!
Brahms‘ letzte Sonatenmüssen demKomponisten eine Herzensangelegenheit gewesen sein, denn eigentlich hatte er schon aufgehört zu komponieren und griff nur wegen des betörenden Klarinettenspiels von Richard Mühlfeld wieder zum Bleistift. Mit der Erfahrung eines langen Musikerlebens entstanden diese zauberhaften Kompositionen, die das Fin de Siècle bereits vorausahnen lassen.
Gefühl!
Robert Schumanns „Märchenbilder“, ein knappes halbes Jahrhundert zuvor niedergeschrieben und eine der wenigen Originalkompositionen für Viola und Klavier, bilden dazu den größtmöglichen Kontrast: Hier die fantasiebeflügelnden Charakterstücke, dort die strenge Sonate, hier der romantische Überschwang, dort die klassizistische Form in höchster Vollendung.
Glück!
Dass beides höchste spieltechnische Anforderungen stellt, ist Eulers Musizieren nicht anzumerken. Seien es die gefürchteten Doppelgriffe im zweiten „Märchenbild“, oder die quirligen Klarinettengirlanden in den Sonaten: Stets findet er genau den richtigen Tonfall, dabei mustergültig unterstützt von Paul Rivinius, der mit uneitler Präsenz zu einem beglückenden Hörerlebnis beiträgt.